Camping: überall erlaubt!

Auch letzte Woche ist wieder einiges passiert, von dem ich Euch in diesem Blogeintrag berichten möchte.

Am Donnerstag hieß es "Überraschung", zumindest für eine von uns, denn Johanna wurde auch endlich 18, was wir mit einer Überraschungsparty- sie ahnte wirklich nichts, in einem Irish Pub in la Mariscal, auch Gringolandia genannt, gefeiert haben. Sie hat sich riesig gefreut und wir hatten einen seeehr lustigen Abend gemeinsam, wobei unter anderem auch die Bilderreihe "Bilder, die nicht existieren sollten", entstanden ist (ich weiß noch nicht, ob ich die hier veröffentlichen sollte).

Der Samstag fing schon sehr früh an, besser gesagt um 4:45 Uhr, weil wir Salesianer-Freiwilligen nach Ambato gefahren sind, um dort die nationalen und internationalen Freiwilligen aus Cuenca, Ambato und Guayaquil kennen zu lernen und mehr über die Salesianer zu erfahren, was dank unseres superguten Spanisch mal mehr, mal weniger gut geklappt hat. Dazu kam natürlich, dass ich mich für die meistens katholischen Programmpunkte nicht sehr begeistern konnte. Ausgeglichen wurde das aber durch die coolen Leute, die wir kennen gelernt haben. Damit wir auch ja nicht vergessen zu welchem Projekt wir gehören, haben wir die komplette "Fanausstattung" der Salesianer bekommen- von Blöcken über Westen und T-Shirts war alles dabei. ¡Viva Proyecto Salesiano Ecuador! Die nationalen Freiwilligen und Angestellten sind sehr stolz darauf, in einem Projekt der Salesianer zu arbeiten.

Völlig übermüdet von dem vielen Programm haben Johanna, Felix, Kiwi, Pascal und ich uns am Montagmorgen bepackt mit Essen und Campingzeug mit der typisch ecuadorianischen Verspätung über Latacunga auf den Weg nach Quilotoa gemacht, wo es einen etwa 4000m hohen, erloschenen Vulkan mit Kratersee gibt, an dem wir campen wollten. Aus dem Bus ausgestiegen durchquert man das winzige Dörfchen Quilotoa, um zum Vulkankrater zu kommen, von dem aus man eine gigantische Aussicht hat. Ursprünglich wollten wir zuerst den Rundweg um den Vulkankrater gehen (etwa 4-5 Stunden) und danach den Abstieg zum See wagen, was wegen Zeitmangel und des Wetters leider nicht geklappt hat, sodass wir uns nur auf den Weg zum See gemacht haben. Auf dem Abstieg hat uns das Wetter endgültig einen Strich durch die Rechnung gemacht. Es hat so heftig angefangen zu regnen, dass die meisten von unseren Sachen nass waren und ohne Sonne ist es bei der Höhe nicht besonders warm. Frieren und kuscheln war angesagt. Mama würde jetzt sagen: "Hättet ihr den Wetterbericht gelesen..." Dass der hier nicht existiert, haben wir allerdings schon während unseres Orientation Camp gelernt, denn aufgrund der Höhe und der Berge ist das Wetter unberechenbar und lässt sich nicht vorhersagen. Glücklicherweise haben wir unten angekommen unter dem Vordach eines "Hostels" warten können bis der Regen einigermaßen aufhört. Besonders viel gebracht hat es nicht, weil es auch durch das Strohdach reingeregnet hat. Verbracht haben wir die Zeit bis zum besseren Wetter mit guter Musik; abends konnten wir sogar ein Lagerfeuer machen, was sich als als kleine Herausforderung herausgestellt hat. Wir hatten nur das gekaufte Feuerholz und keine kleinen Stöckchen. Deshalb gingen (leider) gleich zwei der Blöcke und die Lektüre über Don Bosco drauf, die wir am Wochenende bekommen hatten, bis das Feuer richtig in Gang war. Es hat sich gelohnt! Schlussendlich hatten wir unser Lagerfeuer- Don Bosco spendet also doch Licht und Wärme. Ein bisschen gruselig der Gedanke, aber gleichzeitig total schön war, dass wir fünf wirklich die einzigen Menschen im ganzen Vulkankrater waren und so die atemberaubende Natur ungestört genießen konnten. Da es mittlerweile dunkel geworden ist und wir das Zelt nicht mehr hätten aufbauen können, haben wir die Nacht gezwungenermaßen in einem winzigen Zimmer verbracht. Mal wieder haben wir bewiesen, dass es nicht unmöglich ist zu fünft in einem Doppelbett zu schlafen; nur unbequem ist es. Gegen halb 6 sind wir am Dienstag aufgestanden, um uns einen Platz zum Frühstücken zu suchen und dabei den Sonnenaufgang zu beobachten. Was wäre ein solcher Trip ohne verrückte Aktionen? Irgendwie kamen wir auf die Idee, spontanbaden zu gehen (neu erfundenes Verb von Johanna und mir). Das Wasser war eiskalt! Bis etwa 9 Uhr hatten wir den Krater für uns alleine, was wir genutzt haben, um uns ein bisschen zu sonnen und die Umgebung zu erkunden. Als die ersten Menschen gekommen sind, haben uns noch erfrischt von unserem morgendlichen Bad an den Aufstieg gemacht. Knapp zwei Stunden haben wir uns den verdammt steilen Weg hochgequält, den wir am Tag vorher in nicht einmal einer halben Stunde zurückgelegt hatten. Er war es wert! Eines ist sicher: das war nicht unser letzter Ausflug nach Quilotoa!

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Kommentare: 1
  • #1

    Martina (Donnerstag, 25 September 2014 21:58)

    Hey, für den Wetterbericht ist immer dein Vater zuständig...!